Möchtest du dich intensiver mit dem Thema Naturfaser auseinandersetzen, den Prozess vom Anfang bis zum Ende miterleben und am Ende auch noch ein eigenes Erzeugnis schaffen? Begleite uns auf unserem Weg bzw. Jahreskreislauf von der Pflanze bis hin zum Garn und wieder zum Saatgut.

Flachs ist eine Pflanzenfaser, die die Menschheit schon viel länger begleitet als die Wolle. So wichtig war dieses Material für die Entwicklung der Menschen, dass die Bronzezeit eigentlich Flachszeit heißen müsste. Dennoch wird das „Hoar“ heute selbst von versierten Handspinner*innen kaum noch verarbeitet.

Auf dem Bio-Bauernhof Gschlössler in Patsch, wo eine Flachswerkstatt zur Faserverarbeitung eingerichtet ist, werden wir in vier Modulen den Weg vom Samen zum Textil beschreiten und den Flachs und das Leinen zurück in unser Leben holen.

MODUL 1: Aussaat und Hofeinführung

Vor Ort am Feld wirst du mit uns das Saatgut vorbereiten und sowohl die händische als auch die maschinelle Aussaat durchführen. Auf rund 400 qm Fläche wirst du deine eigenen 10 qm (ungefähr die Menge für ein Kleidungsstück)  abstecken und in weiterer Folge pflegen und beobachten können, wie deine Pflanzen sich im Laufe der 100 Tage bis zur Ernte entwickeln. Am Hof nehmen wir dich mit in den restlichen Ablauf uns zeigen dir, wie und wo wir arbeiten. 

MODUL 2: Ernte und Grundlagen des Spinnens

Ca. 100 Tage nach der Aussaat können wir den Flachs ernten. Wir zeigen dir, was zu beachten ist, wie geriffelt wird, also die Kapseln von den Stängeln entfernt werden und wie die Feldrotte und die Wasserröste funktionieren. Um dich schonmal vorzubereiten, erklären wir dir nun auch wie man Flachsfasern verspinnt. Mit einer Handspindel kannst du zuhause weiter üben. 

MODUL 3: Brecheln, Schwingen und Hecheln

Was es mit diesen Begriffen zur Stängelverarbeitung genau auf sich hat und wie du deine Flachsstängel zu einer verspinnbaren Faser aufbereitest, erlernst du in diesem Schritt. 

MODUL 4: Garnbearbeitung, weitere Schritte im Spinnprozess und Weben

Ähnlich wie mit der Wolle, wird auch Leinengarn weiter behandelt, gezwirnt, gekocht und schließlich zu Strängen aufgehaspelt, um dein Web-Projekt letzten Endes umsetzen zu können. Nach einem Jahr voller neuer Erfahrungen in Anbau, Ernte, Fasergewinnung und dem Spinnen, belohnen wir uns mit einem der ältesten aller Kunsthandwerke – dem Weben. Es entsteht mit Hilfe von einfachen Webrahmen oder Hüftwebgeräten ein Gürtel, eine kleine Tasche oder einfach ein wunderschönes Textil.