
Herstellungsorte 01 Leinenhemd HANDWEBER
Dieser Abschnitt bezieht sich auf den Hauptstoff und die handgewebten Brusttaschen. Ein Kleidungsstück besteht aus vielen einzelnen Komponenten, die unter “Materialien und ihr Hintergrund” näher beschrieben sind.
Leinen – oder genauer gesagt die Flachspflanze – zählte bis ins 19. Jahrhundert zu den wichtigsten Naturfasern im alpinen Raum. Doch mit der Industrialisierung, dem Aufkommen von Kunstfasern und der kostengünstigeren Baumwollproduktion geriet sie in den Hintergrund. Dabei bietet Flachs erhebliche Vorteile: Er benötigt wenig Wasser und Pestizide im Anbau, während Leinenstoff durch seine Langlebigkeit und den angenehmen Tragekomfort überzeugt.
01: Anbau und Aufschluss – Frankreich
Frankreich ist der weltweit führende Produzent von hochwertigem Hechelflachs für die Textilindustrie. Rund 80 % der globalen Hechelflachs-Produktion stammen aus Europa, wobei Frankreich aufgrund seiner langen Tradition und optimalen klimatischen Bedingungen eine Spitzenposition einnimmt.
02: Garnherstellung – Polen
In Europa gibt es nur noch drei Nass-Spinnereien, die Flachs zu feinem Leinengarn verarbeiten. Deshalb werden 70–80 % der in Europa angebauten Fasern nach China exportiert, was Rückverfolgbarkeit und Qualitätssicherung erschwert. Um diese Transportwege zu vermeiden, wurde das Garn für dieses Hemd in einer der verbliebenen europäischen Spinnereien in Polen hergestellt.
03: Weberei – Mühlviertel, Österreich
Seit 1832 fertigt die Leinenweberei Vieböck hochwertige Leinen- und Baumwollstoffe. Als familiengeführter Traditionsbetrieb legt sie großen Wert darauf, dass ihre überwiegend GOTS-zertifizierten Bio-Garne aus Europa stammen.
04: Design & Konzept – Tirol, Österreich
Intuism. entstand mitten in den Alpen, inspiriert von der Natur und traditionellen Handwerkskünsten. Designerin Stephanie Höcker lebt auf einem Bio-Hof und vermittelt ihr Wissen über Flachs und Naturfasern in “leinup.austria”-Workshops.
05: Handgewebte Brusttaschen – Tirol, Österreich
Der Handweber Martin Stern aus dem Stubaital verarbeitet unter anderem handgesponnenes Leinengarn, das direkt von Bauernhöfen seiner Umgebung stammt. Das Muster, das er für die Brusttaschen webt, wurde bereits von seinem Vater überliefert.
06: Fertigung – Eibenstock, Deutschland
Im Erzgebirge hat die Textilproduktion eine lange Tradition. Maria Seifert setzt sich mit ihrer Manufaktur für den Erhalt dieser Handwerkskunst ein. Ihre Philosophie: Gute Kleidung hat ihren Preis, soll aber auch langlebig sein.
Qualitätsprüfung & Versand – Tirol, Österreich
Bevor ein Hemd verschickt wird, prüft Stephanie Höcker jedes einzelne Stück persönlich. Anschließend wird es plastikfrei verpackt und direkt aus Tirol versendet.
Der Leinen- bzw. die Flachspflanze war bis ins 19. Jh. eine der wichtigsten Naturfasern im alpinen Raum. Er wurde jedoch durch die Industrialisierung, das Aufkommen von Kunstfasern und die kostengünstigere Produktion von Baumwolle verdrängt. Dabei bringt Flachs wegen seines geringen Wasser- und Pestizid-Verbrauchs im Anbau und Leinenstoff auf Grund seiner Langlebigkeit und angenehmen Tragekomforts erhebliche Vorteile.